Im Jahr 2013 nahm MCI in Kooperation mit zahlreichen Partnern an der zur Zeit bisher umfangreichsten Studie über die Zukunft von Tagungen und Kongressen teil.
Folgende Trends und Innovationen bis zum Jahr 2030 wurden identifiziert, analysiert und ausgewertet (die ersten fünf gelten als Megatrends):
- Technologisierung von Arbeits- und Lebenswelten
- Globalisierung und Internationalisierung
- Mobilität
- Nachhaltigkeit
- Demografischer Wandeln und Diversität
- Urbanisierung
- Ressourcenverknappung
- Sicherheit
Innerhalb der Trends wurden folgende Schwerpunkte definiert:
Technologie: Vernetzung und Automatisierung der Ausrichtungsstätten von Tagungen und Kongressen für mehr Sicherheit und Komfort, sowie für besseren Energieverbrauch und die Inklusion und Berücksichtigung älterer Generationen.
Globalisierung: Die Verstärkung des internationalen Wettbewerbes, aufstrebende Destinationen, Sprachen, kulturelle Verhaltensweisen und neue Interaktionsformen werden die Organisation von Tagungen und Kongressen nachhaltig beeinflussen.
Mobilität: Hier werden multimodale Mobilitätsketten und nutzerfreundliche Verbindungen für den Wechsel zwischen den verschiedenen Mobilitätsmöglichkeiten an Bedeutung gewinnen.
Nachhaltigkeit: Hier sehen wir die Tendenz zu „Sustainable Meetings“, darunter fallen die Entwicklung von generellen Effizienzstrategien aber auch punktuelle Maßnahmen in den Bereichen Food&Beverage und intelligente Mobilitätskonzepte.
Demographischer Wandel: In zahlreichen Staaten entwickelt sich ein zunehmend breitere Mittelschicht – dies führt zu ganz neuen Zielgruppen und Besuchern von Tagungen und Kongressen.
Stand heute, 5 Jahre nach der Studie
Inwiefern waren die Gedanken und Prognoseansätze vor fünf Jahren richtig? Was sind heute erfolgreiche Tagungen und Kongresse? Und vor Allem, was sind die Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche, die in den letzten Jahren stattgefunden haben und zukünftig eine Hauptrolle spielen werden?
Zusammengefasst können wir feststellen: die definierten Trends sind die richtigen, die Entwicklung der MICE-Branche geht zunehmen in die Richtung der Megatrends. Diese Trends scheinen sich auch nicht abzuschwächen, im Gegenteil: Sie nehmen erst richtig Fahrt auf und werden an Veränderungs-Geschwindigkeit in den nächsten fünf Jahren und bis 2030 mit Sicherheit noch zulegen.
Die Trends vermischen sich
Wir können heute schon feststellen, dass die Megatrends sich vermischen und einander zunehmend bedingen: Die zunehmende Technologisierung (Stichwort: Digitalisierung) führt gleichzeitig zu einer Globalisierung und zu einer Veränderung der Mobilität. Diese wiederum wird beeinflusst durch zunehmend nachhaltiges Denken – und die Akzeptanz von allem basiert auf dem demographischen Wandel, den die Zielgruppen durchschreiten.
Es wäre also für die Zukunftsplanung des „Kongresses der Zukunft“ fatal, wenn man sich ausschließlich auf einen Bereich konzentrieren würde. Der Erfolg für Kongresse und Events wird in Zukunft darin liegen, Technologie, Globalisierung, Mobilität, Nachhaltigkeit und den demographischen Wandel gleichberechtigt nebeneinander zu stellen und die einzelnen Punkte aufeinander abzustimmen.
Dies kann und muss natürlich Schritt für Schritt erfolgen: Neue Formate, digitale Kommunikation, optimierte Mobilitätskonzepte und die Berücksichtigung der Zielgruppen-Wünsche müssen Hand in Hand gehen.
Fazit: Kleine Schritte bringen großen Erfolg
Wenn man dies im Hinterkopf behält, dann wird einem schnell klar, dass es nicht den einen, großen Schritt in Richtung Zukunft braucht, um 2030 noch erfolgreich zu sein. Vielmehr müssen wir permanent an allen Stellschrauben der Trends drehen, um kontinuierlich Optimierungen, Verbesserungen und Innovationen umsetzen zu können. Dieses permanente Verbessern – die Japaner nennen es Kaizen – die Philosophie der ewigen Veränderung und Verbesserung – führt erst zum nachhaltigen und dauerhaften Erfolg.
Wir brauchen also keine Angst vor großen (und teuren) Sprüngen zu haben, aber den Mut, dauerhaft kleine und auf einander abgestimmte Schritte in Richtung Zukunft zu unternehmen.
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